Die Bewertung der Abwasserrelevanz folgt den Empfehlungen der DWA.
Abwasserrelevanz bewerten
Für Abwasserrelevanzstufen können diverse Attribute erfasst werden.
Die Ordnungszahl legt die Reihenfolge der Abwasserrelefanzstufen fest, eine größere Ordnungszahl bedeutet größere Abwasserrelevanz als eine niedrigere.
Die Bewertungszahl legt fest, welches Kriterium bzgl. der (ermittelten) Bewertungszahl eines Indirekteinleiters erfüllt sein muss, damit die jeweilige Abwasserrelevenzstufe zugewiesen wird.
Über das Kennzeichen "Abwasservorbehandlung erforderlich" wird festgelegt, ob Indirekteinleiter dieser Abwasserrelevanzstufe Vorbehandlungsanlgen in Betrieb nehmen und unterhalten müssen.
Kanalbetrieb
Hier ist die Bedeutung des Betriebs für den Kanalbetrieb zu bewerten. Beispielsweise muss in diesem Zusammenhang geklärt werden, ob von dem Betrieb bspw. absetzbare Stoffe, Schwimmstoffe, brennbare leichtflüchtige Stoffe oder Fette eingeleitet werden könnten?
KA-Betrieb
Die Bedeutung für die Klärschlammverwertung sowie für den Betrieb und die Leistung der Abwasserreinigung, z. B. hinsichtlich Schwermetallen, Bioziden, AOX, halogenierte Kohlenwasserstoffen, Phenolen und einseitig zusammengesetzten Abwässern (C:N:P-Verhältnis, extreme BSB5-Belastung) ist zu bewerten.
Arbeitssicherheit
Es ist zu bewerten, welche Bedeutung der Betrieb für den Schutz des eigenen Personals in öffentlichen Abwasseranlagen hat. Besonders relevant sind hier bspw. LCKW, Cyanid, Benzol, Formaldehyd, Phenole, Sulfid, Temperatur, pH-Wert, extreme BSB5-Belastung (Bildung von Schwefelwasserstoff).
Bausubstanz
Die Bedeutung des Betriebs für die baulichen Einrichtungen in öffentlichen Abwasseranlagen ist zu bewerten. Besonders relevant sind hier bspw. Sulfat, Sulfid, Temperatur, pH-Wert, LCKW, extreme BSB5-Belastung und Ammonium-Stickstoff.
KA und Umfeld
Es ist zu bewerten, welche Auswirkung der Betrieb auf das Umfeld der öffentlichen Abwasseranlagen hat, z. B.: auf den Zustand des Kanals, den Auslastungsgrad der Kläranlage oder das Sohlgefälle. Handelt es sich um Trenn- oder Mischkanalisation? Wie viele Regenentlastungen gibt es im Falle einer Mischwasserkanalisation? Wie hoch ist die Bebauungsdichte? Gibt es Geruchsemissionen?
Örtliche Verhältnisse
Die innerbetrieblichen und örtlichen Verhältnisse des Indirekteinleiters sind zu bewerten. Werden gefährliche Stoffe eingesetzt, produziert, gelagert oder umgeschlagen? Welche Einrichtungen zur Gefahrenabwehr bei Unfällen sind vorhanden? Wie ist die geographische Lage des Betriebs zur Kläranlage?
Abwassermenge
Welche hydraulische Belastung verursacht der Betrieb aufgrund der erzeugten Abwassermenge?
Frachten 1 .. 3
Sofern nennenswerte Frachten für besondere Stoffe vom Betrieb eingeleitet werden, können diese optional bewertet werden.